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Bodenbeläge für Allergiker – welche sind geeignet?

Wer unter einer Hausstauballergie leidet, kommt zu Hause nur zur Ruhe, wenn die Feinstaubbelastung in der Lust auf ein absolutes Minimum reduziert werden kann. Durch die Allergie ergeben sich im Alltag häufig Belastungssituationen – früher lautete der erste Tipp für Allergiker: Raus mit den Teppichböden und am besten die gesamte Wohnung fliesen. Teppiche galten als perfekter Nährboden für Staub und Allergene. Doch ist das wirklich so? Welche Bodenbeläge eignen sich nun für Allergiker und welche nicht?

Das Teppich-Tabu – berechtigt oder nicht?

Staubsauger auf dem Teppich
Teppiche sollten regelmäßig gereinigt werden.

Jahrzehntelang herrschte die Annahme, dass Allergene sich in den Fasern von Teppichböden besonders gut halten. Beim Betreten des Teppichs sollen diese Allergene aufgewirbelt werden und in der Luft zirkulieren: Allergische Anfälle bis hin zu Asthma-Attacken seien die Folge. Bodenbeläge mit glatter Oberfläche für die möglichst effiziente Reinigung galten als einzige echte Alternative.

Doch bereits im Jahr 2005 konnte eine Studie belegen, dass die Feinstaub- und Allergenbelastung der Raumluft in Räumen mit Teppichböden nicht höher ist als in Räumen mit glatten Böden – im Gegenteil: Die Belastung in Zimmern mit Teppich lag weit unter dem kritischen Wert und sogar deutlich unter dem von Zimmern mit Fliesen & Co. Was bedeutet das für Allergiker?

Personen mit Hausstauballergie sind durch diese Erkenntnisse nicht mehr so stark eingeschränkt wie früher und können bei der Inneneinrichtung auch Teppiche auswählen. Doch wieso ist die Staubbelastung in Räumen mit Teppich so gering? Weil kurzflorige Teppiche einen Großteil der Allergene im Feinstaub aufnehmen, schwirren diese nicht in der Luft herum. Eine sorgfältige Teppichpflege sollte allerdings zum Standard gehören – der verlinkte Artikel bietet 11 gute Gründe dafür.

Deshalb schützt ein Teppich vor Allergenen

Früher nahm man an, dass Feinstaub und Allergene sich in der Nutzschicht von Teppichen absetzen. Dabei handelt es sich um das, was man vom Teppich sieht: den Flor. Allergikern wurde eingeredet, dass die Allergene in den Florfasern durch Erschütterungen beim Betreten des Teppichs gelockert und in die Luft gewirbelt werden.

Heute weiß man, dass Allergene nicht in der obersten Teppichschicht sitzen, sondern sehr weit unten in der Polsterung – ähnlich wie Bettwanzen in der Matratze. Bakterien sitzen sogar im Teppichrücken. Weil sich die Allergene so weit unten befinden, sitzen sie sehr fest und schaffen es nur selten, wieder in die Luft zu gelangen. Sogar beim Staubsaugen kann man sie meist nicht lösen, weshalb Teppiche regelmäßig tiefen gereinigt werden sollten – Allergikerhaushalt oder nicht.

Deshalb kann die Belastung in Räumen mit glatten Böden stärker sein

Teppichböden funktionieren wie Allergen-Fallen. Fliesen und Parkett können durch ihre glatte Oberfläche jedoch keinen Feinstaub und damit auch keine Allergene aufnehmen. Je trockener die Raumluft, desto eher prallen Staubpartikel wieder von der Oberfläche des Bodens ab und zirkulieren weiter durch die Luft. Partikel, die sich abgesetzt haben, werden beim Saugen, Wischen oder Fegen oftmals einfach wieder aufgewirbelt. Früher dachte man, man könne glatte Böden besser reinigen, doch das ist nicht uneingeschränkt richtig.

Diese Bodenbeläge passen zu Allergikern

Allergiker sind heute nicht mehr annähernd so stark eingeschränkt wie noch vor wenigen Jahrzehnten. Nun wissen sie, dass auch Teppichböden kein Tabu sein müssen. Wer aus anderen Gründen aber glatte Bodenbeläge bevorzugt, hat eine Reihe von Möglichkeiten.

Designböden

Designböden aus Vinyl verfügen über eine besondere Oberfläche. Diese ist antistatisch und bindet dadurch herum wirbelnde Staubpartikel wie ein Magnet an sich. Die Feinstaubbelastung in der Luft nimmt dadurch also ab.

Korkboden als natürliche Alternative

Holzböden sind für viele Allergiker ein rotes Tuch, doch entsprechend mit Öl versiegelte Korkböden glänzen durch gute Hygiene. Auch sie sind antistatisch, wenn die Poren an der Oberfläche versiegelt wurden, und bieten daher einen guten Schutz vor allergischen Anfällen.

Naturbelassenes Parkett

Parkett verfügt von Natur aus über eine antistatische Oberfläche, die durch das Polieren aber nicht mehr antistatisch wirken kann. Allergiker sollten bei Parkettböden also immer darauf achten, dass diese naturbelassen und antistatisch sind.

Antistatisches Linoleum

Linoleum galt früher als echte Alternativ zu Fliesen in Haushalten mit Allergikern. Doch ähnlich wie Fliesen stößt auch Linoleum Staub ab und befördert ihn zurück in die Luft. Mittlerweile gibt es im Fachhandel aber auch antistatisches Linoleum für Allergiker.

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