Startseite Gartenbau Gewächshaus Gurkenkrankheiten im Gewächshaus – Das können Sie gegen die typischen Krankheiten tun

Gurkenkrankheiten im Gewächshaus – Das können Sie gegen die typischen Krankheiten tun

Gurkenkrankheiten im Gewächshaus verhindern eine schöne und perfekte Ernte wie die, die hier auf dem Bild zu sehen ist.
Gurkenkrankheiten im Gewächshaus verhindern eine schöne und perfekte Ernte wie die, die hier auf dem Bild zu sehen ist.

Wer Gurken im Gewächshaus anbaut, der wird – außer man bringt sehr viel Erfahrung mit – irgendwann auch mit Gurkenkrankheiten im Gewächshaus zu kämpfen haben. Wussten Sie, dass Gurken ursprünglich aus subtropischen Regionen stammen? Diese Herkunft ist auch der Grund dafür, weshalb das frische, grüne Gemüse für die Entwicklung viel Wärme braucht. Ein Gewächshaus bietet die ideale Umgebung.

Stimmen die Bedingungen, gedeihen die Gurkenpflanzen prächtig und bringen schmackhafte Früchte hervor. Breiten sich aber Gurkenkrankheiten in Ihrem Gewächshaus aus, ist das noch nicht das Ende der Gurkensaison. Wichtig ist, diese rechtzeitig zu erkennen, zu identifizieren und nach Möglichkeit erfolgreich zu bekämpfen. Hier erfahren Sie wertvolle Infos über die häufigsten Gurkenkrankheiten und was Sie dagegen tun können.

1. Echter Mehltau und Falscher Mehltau

Mehltau
Eine hohe Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus fördert den Befall von Mehltau. Sie können diesem vorbeugen, indem Sie das Gewächshaus sowohl tagsüber als auch nachts gut lüften.

Sowohl die Gurkenkrankheiten Echter als auch Falscher Mehltau treten im Gewächshaus bevorzugt im Monat Juli auf. Es handelt sich um einen Pilz, dessen verschiedene Erreger zu den Schlauchpilzen zählen. Die Sporen sind sehr leicht und gelangen durch Wind oder durch Spritzwasser auf die Pflanzen. Zu Beginn der Krankheit befallen sie die Blätter. Dort saugen Sie die Flüssigkeit heraus und ernähren sich von den Nährstoffen der Pflanze.

Echter Mehltau, auch „Schönwetterpilz“ genannt, gedeiht hervorragend in einer warmen und trockenen Umgebung, also in einem Klima von Gewächshäusern. Das Schadbild lässt einen weißen Belag erkennen, der an die Struktur von Mehl erinnert. Er sitzt auf den Blattoberseiten, breitet sich immer mehr aus lässt sich leicht abwischen.

Falscher Mehltau, der „Schlechtwetterpilz“, benötigt ein feuchtes Klima und Temperaturen von 10° bis 18° Grad. Sie erkennen ihn an dem grau- violetten Sporenbelag auf der Unterseite der Gurkenblätter.

Eine hohe Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus fördert den Befall von Mehltau. Sie können diesem vorbeugen, indem Sie das Gewächshaus sowohl tagsüber als auch nachts gut lüften. Dabei hilft zum Beispiel ein automatischer Fensteröffner für Gewächshäuser. Unternehmen Sie keine Gegenmaßnahme werden die Flecken zunehmend größer, die Blätter verbräunen, trocken aus und verwelken. Die befallene Pflanze stirbt ab. Die Erreger vom Mehltau sind hartnäckig und leben auch auf Pflanzenresten weiter. Gelangen Pilzsporen an andere Pflanzen im Gewächshaus, bekommen auch diese die Krankheit.

Die Pilze bekämpfen

Je eher Sie den Echten- oder Falschen Mehltau bekämpfen, desto sicherer ist die Gurkenernte. Sie brauchen keine Chemiekeule verwenden, sondern können auf einfache natürliche Mittel zugreifen:

1. Milch- Wasser- Mischung:

  • Entfernen Sie zuerst die befallenen Blätter.
  • Mischen Sie Milch (am besten Rohmilch oder Buttermilch) mit Wasser. Das Verhältnis ist 1 zu 6 (circa 100 ml Milch und 600 ml Wasser)
  • Füllen Sie die Mischung in eine Sprühflasche.
  • Besprühen Sie die befallenen Gurkenpflanzen. Wiederholen Sie die Prozedur mehrmals in der Woche.
  • Besprühen Sie auch die Gewächse, die noch nicht vom Mehltau befallen sind, beugen Sie einem weiteren Pilzbefall vor.

Die Bekämpfer der Pilzerreger sind Milchsäurebakterien in der Milch. Gleichzeitig stärkt das enthaltene Natriumphosphat die gesunden Pflanzen vor einen Befall.

2. Natron- Wasser- Mischung:

  • Mischen Sie ein Päckchen Natron (Natriumhydrogencarbonat) in 2 L Wasser und 20 ml Öl.
  • Besprühen Sie die Pflanzen damit.
  • Wiederholen Sie die Prozedur alle zwei Wochen .

Die Natron- Wasser– Mischung wirkt leicht alkalisch und bekämpft die Pilze erfolgreich.

Die Entsorgung befallener Pflanzen oder Pflanzenteile mit Mehltau darf nicht auf dem Kompost stattfinden. Der Pilz könnte dort überleben und beim Ausbringen des Düngers erneut Pflanzen anstecken.

2. Der Gurkenmosaik-Virus

Gurken-Mosaik
Symptome einer Gurken-Mosaik-Virusverletzung auf einer jungen Pflanze.

Sie erkennen diese Gurkenkrankheit (Cucumovirus) im Gewächshaus an der hellen und fleckigen Färbung. Dabei fällt diese je nach dem Stamm des Virus unterschiedlich aus. Das mosaikartige Muster kann sich an der gesamten Gurkenpflanze und den Blättern sowie an den Früchten zeigen. Auf der Haut entwickeln sich warzenartige Verformungen. Stirbt die Pflanze bzw. die Pflanzenteile, stirbt auch der Virus.

Verantwortlich für den Befall sind Blattläuse. In der Regel zeigt sich die Krankheit nach circa 10 bis 14 Tagen nach dem Befall. Betragen die Temperaturen im Gewächshaus weniger als 20° Grad, welken die Pflanzen. Das charakteristische Mosaikmuster entsteht erst ab 24° Grad.
Den Virus bekämpfen

Da die Blattläuse das Virus übertragen, müssen diese Schädlinge frühzeitig bekämpft werden. Bei erstem Befall des Virus, sind Triebe und Blätter gänzlich zu entfernen. Ebenso kann das Auswechseln der Erde notwendig werden.

Hier erfahren Sie alles zur Bekämpfung von Blattläusen im Gewächshaus.

3. Bakterielle Weichfäule

Die Bakterielle Weichfäule erscheint vor allem jungen Gurkenpflanzen. Den Befall erkennen Sie an der weichen Konsistenz der Gurke, da die Bakterien das Fruchtfleisch zersetzen.

Die Verursacher sind bakterielle Erreger. Da sie im Pflanzenboden verbreitet sind, treten sie auch vermehrt im Gewächshaus auf. Entstehen Verletzungen an den Gurken, dringen die Bakterien in die Gurken ein.

Die Weichfäule bekämpfen

Es gibt keine wirkliche Bekämpfung. Sobald Sie die Krankheit entdecken, müssen Sie die befallene Gurkenpflanze endgültig in die Mülltonne entsorgen. Auf keine Fall darf sie auf den Kompost.

4. Eckige Blattfleckenkrankheit

Eckige Blattfleckenkrankheit zeigt sich in einer Pflanze
Sie erkennen die Erkrankung an den gelben Flecken auf der Blattoberseite.

Die Blattfleckenkrankheit ist eine bakterielle Infektion. Wärme und viel Feuchtigkeit fördern die Ausbreitung der Erreger. Diese können im Boden und im Saatgut stecken. In die Gurkenpflanze gelangen sie über Verletzungen.

Sie erkennen die Erkrankung an den gelben Flecken auf der Blattoberseite. Vor allem bei Nässe und einer zu hohen Luftfeuchtigkeit entstehen auf der Blattunterseite schmierige, feuchte Tropfen. Mit der Zeit laufen die Flecken ineinander und verfärben sich zunehmend braun. Bald trocknen die Blätter vollkommen aus, bekommen Risse und verwelken. Die Gurkenfrüchte faulen.

Die Blattfleckenkrankheit bekämpfen

Die Gurkenpflanzen müssen nebst Früchte vernichtet werden. Nach einem Befall der Eckigen Blattfleckenkrankheit, darf an dem gleichen Bereich einige Jahre lange keine Pflanze aus dieser Familie mehr angebaut werden.

5. Der Grauschimmel

Es handelt sich um eine Pilzerkrankung, die durch den Flug der Sporen ausgebreitet werden kann. Der Pilz breitet sich auf den Blättern, den Stängeln und an den Ansätzen der Früchte aus. Zu sehen ist ein grauer und flauschiger Belag.

Grauschimmel bekämpfen

Hier hilft nur die Vorbeugung durch eine gute Pflege. Befallene Pflanzen in Gewächshäusern gehören nicht auf den Kompost und sind sofort in den Restmüll zu entsorgen. Achtung, der Pilz kann auch auf herabgefallenem Laub überdauern.

6. Die Sclerotinia-Welke

Sclerotinia-Welke
Die Sclerotinia-Welke befällt vorrangig die Gurken und zählt damit zu den typischsten Gurkenkrankheiten im Gewächshaus.

Die Sclerotinia-Welke befällt vorrangig die Gurken und zählt damit zu den typischsten Gurkenkrankheiten im Gewächshaus. Die Infizierung erfolgt durch Pilz- Sporen. Sie erkennen die Krankheit an dem weißlichen oder gelblichen und watteartigen Belag im Inneren der Pflanzenstängeln und den Früchten. Später bilden sich auf dem Pilzrasen schwarze, feste Bestandteile. Daraus kann ein kleiner, ockerfarbener Becherpilz wachsen. Mit der Zeit faulen die Pflanzen und sterben ab.

Der Pilzfruchtkörper kann zahlreiche Sporen haben, die vom Wind auf diese und andere Pflanzen geweht werden. Die Gewächse werden über die Blütenblätter, Wunden oder die Blattachseln angesteckt.

Sclerotinia-Welke Bekämpfen

Eine Bekämpfung der Sclerotinia- Welke ist aussichtslos. Die befallenen Gurkenpflanzen dürfen nicht kompostiert werden, sondern sind zu vernichten. Auch hier hilft nur die Vorbeugung durch eine artgerechte Gurkenpflege.

Es dürfen keinerlei Sporen in den Boden gelangen, da es sonst zu einer neuen Infektion kommen kann. Bei hoher Luftfeuchtigkeit und Nässe sind die Pflanzen für die zugeflogenen Sporen besonders anfällig. Darum ist mit einer Infektion über Sporen überwiegend im Gewächshaus zu rechnen. Regelmäßiges Lüften ist wichtig, um die Luftfeuchtigkeit unter 83% zu halten.

Benötigen Sie weitere Hilfe und Informationen rund um Gewächshäuser, dann besuchen Sie gerne unseren großen Gewächshaus-Ratgeber.

Gegen Krankheiten bei den Gurkenpflanzen vorbeugen

Vorbeugen ist die beste Bekämpfung! Ein Befall von Gurkenkrankheiten im Gewächshaus kann verhindert werden:

  1. Eine gute Luftzirkulation im Gewächshaus beachten. (am besten mit Hilfe eines automatischen Fensteröffners)
  2. Für die richtige Temperatur sorgen.
  3. Spritzwasser von Oben auf die Blättern, Blüten und Knospen vermeiden.
  4. Die Blätter dürfen nicht längere Zeit nass bleiben. Sie sollten nicht abends gießen.
  5. Das Wasser ausschließlich von unten an die Wurzeln gießen.
  6. Die Gurkenpflanzen immer im Blick haben, und befallene Triebe und Blätter sofort entfernen.
  7. Verletzungen an den Pflanzen vermeiden.
  8. Auf einen regelmäßigen Fruchtwechsel zu achten.
  9. Auf einen gesunden Boden achten.
  10. Für eine regelmäßige Portion Dünger sorgen, damit die Pflanze kräftig werden.

Hier finden Sie die besten Hilfsmittel für Ihr Gewächshaus, die Ihnen bei der Vorbeugung gegen Gurkenkrankheiten definitiv helfen werden.

Beispielsweise ist eine Jauche aus Brennesseln oder Schachtelhalm ein wirksamer Naturdünger zur Vorbeugung gegen Gurkenkrankheiten. Sie ist einfach mit den jeweiligen Pflanzen und Wasser herzustellen und es kann keine Überdüngung entstehen.

Fazit: Stimmen die Bedingungen für Gurken im Gewächshaus, gedeihen sie prächtig und bringen eine reiche Ernte hervor. Gurkenkrankheiten können leicht in einem solchen Pflanzenhaus entstehen. Durch regelmäßiges Lüften halten Sie die Luftfeuchtigkeit unter gesunden 83%. Die sicherste Vorsorge gegen Krankheiten sind robuste Gurkensorten.

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