Startseite Gartenbau Hochbeet 9 Schritte zum perfekten Hochbeet

9 Schritte zum perfekten Hochbeet

Ein Hochbeet? Warum nicht? Wenn auch Sie überlegen, sich eine solche Bereicherung für Ihren Garten, Ihre Terrasse oder Ihren Balkon anzuschaffen, aber noch unschlüssig sind, dann haben wir einige gute Gründe dafür: Sie müssen sich beispielsweise beim Arbeiten nicht bücken und schonen so Ihren Rücken, haben keine Arbeit mit jährlichem umgraben des Gemüsebeetes und Sie können teilweise früher und auch länger ernten. Schnecken und Plagegeister bleiben dem Hochbeet meist ebenso fern. Wenn Sie nach diesen Gründen Lust auf ein Hochbeet bekommen haben, dann zeigen wir Ihnen in 9 Schritten den Weg dorthin!

1. Die Qual der Wahl

Hochbeete gibt es in vielen Formen und Materialien: rechteckig, quadratisch, rund, oval; aus Holz, Metall, Gabionen, Naturstein, Paletten – gekauft oder selbst gebaut. Entscheidend ist nicht nur Ihr persönlicher Geschmack, auch der Gartenstil ist zu berücksichtigen, wenn es nicht wie ein Fremdkörper wirken soll.

So passen Beete aus Holz sowohl in einen Bauern- und naturnahen Garten, können aber je nach Holzart ebenso in einem modernen Garten stehen.
Im Handel gibt es viele Designs und Größen für jeden Stil und jedes Budget.
Allerdings sind diese sehr pflegeintensiv, da durch Feuchtigkeit Verrottungsgefahr besteht. In modernen Gärten stehen oft Hochbeete aus Aluminium, Edel- oder Cortenstahl, die sich optisch perfekt in die Umgebung einfügen. Der Vorteil bei diesen ist, dass sie pflegeleicht und optisch elegant sowie zeitlos wirken. Nachteil bei diesen ist, dass es meist, je nach Material, mit höheren Kosten verbunden ist. Aus Stein, gemauert oder in Verbindung mit Gabionen, sind Hochbeete an einen Standort gebunden und können nicht einfach den Platz wechseln. Die Steine fungieren allerdings als Wärmespeicher, was besonders ideal für den Kräuteranbau ist und bei Selbstbau fallen nur geringe Kosten an.

Neben dem Material ist die Größe und besonders die Arbeitshöhe wichtig. Die meisten fertigen Hochbeete sind 70 bis 140 Zentimeter breit und 70 bis 90 Zentimeter hoch. Als Richtlinie gilt, dass die Höhe bis zu Ihrer Hüfte gehen und die Breite des Beetes Ihrer Armlänge entsprechen sollte, damit Sie auch die hinteren Reihen noch bequem erreichen können.

Sie haben Ihr Hochbeet gefunden? Dann geht es jetzt zur nächsten Suche, denn ganz wichtig für den gärtnerischen Erfolg ist auch hier der richtige Standort.

2. Der richtige Standort

Es ist keineswegs damit getan, ein Hochbeet zu bauen und den weiteren Lauf der Natur zu überlassen. Nur wenn Sie den Standort mit Bedacht wählen, werden Sie sich über reiche Ernten freuen können. Dabei sind zunächst einmal die Bedürfnisse der geplanten Pflanzen zu berücksichtigen. So mögen es beispielsweise Zucchini und Gurken warm und windgeschützt. Für die meisten Obst- und Gemüsepflanzen ist es optimal, wenn die kurzen Seiten des Beetes nach Westen und Osten zeigen, oder – im Umkehrschluss – die langen Seiten von Norden nach Süden. Auf diese Weise wird die maximale Sonneneinstrahlung ausgenutzt.

Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Standortwahl ist die Wasserversorgung. Gibt es in der unmittelbaren Nähe Wasser oder müssen Sie mit der Gießkanne durch den Garten laufen? Pflanzen in Hochbeeten haben einen stärkeren Durst als ihre „Beetkollegen“ und müssen deshalb öfter gegossen werden. Ratsam ist es, schon beim Bau und Befüllen eine Tröpfchenbewässerung einzubauen. Diese erleichtert nicht nur das Gießen und hilft Wasser zu sparen, sondern versorgt die Pflanzen dort, wo sie das Wasser wirklich brauchen – im Wurzelbereich.

Doch wann ist die beste Zeit für den (Auf-)Bau? Im Winter, wenn es nass, kalt und der Boden gefroren ist? Oder im Sommer, wenn die hohe Temperaturen eher ins kühle Nass einladen als zum Arbeiten? Weder noch. Am besten erledigen Sie den Aufbau im Frühjahr oder Herbst.

3. Aufbau im Frühjahr oder im Herbst

Im Prinzip sind beide Jahreszeiten gut geeignet, da es in den Herbst- und Frühjahrsmonaten bei Pflegearbeiten die meisten Gartenabfälle gibt. Allerdings hat es einen entscheidenden Vorteil, das Beet im Herbst anzulegen: Die Erde kann sich setzen, so dass Sie im Frühjahr schon zeitig in das neue Gartenjahr starten können.

Das Hochbeet steht, draußen ist es nass, kalt und ungemütlich. Sie aber können es nicht erwarten, mit dem Bepflanzen zu beginnen. So, wie wir Menschen Wärme brauchen, mögen es auch besonders Setzlinge kuschelig. Vielleicht wollen Sie Ihr Hochbeet als Frühbeet einsetzen.

4. Hochbeet als Frühbeet nutzen

Wenn Sie einen Frühbeetaufsatz nicht selbst bauen möchten, können Sie auf Ergänzungsmodule zurückgreifen, die es im Handel gibt. Wichtig ist, dass der Aufsatz eine Schräge von 30 bis 45 Grad hat und mit einem Deckel verschlossen werden kann. Die höhere Seite des Kastens zeigt nach Norden, um eine optimale Sonneneinstrahlung zu erzielen. Bei schönem Wetter und entsprechenden Temperaturen muss gelüftet werden. Sind mit den Eisheiligen im Mai die letzten kalten Nächte (und manchmal auch Tage) vorüber, kann der Aufsatz abgenommen und verstaut werden.

Der künftige Standort ist gefunden, die Wasserversorgung geklärt und der Frühbeetaufsatz steht eventuelle auch schon bereit. Dann geht es jetzt an den Aufbau.

5. Aufbau

Ganz gleich, ob es sich um ein fertiges Modell oder Eigenbau handelt – der Aufbau ist bei allen gleich. Ausnahmen bilden hier nur die so genannten Tisch-Hochbeete, die meist auf Balkonen und Terrassen fertig aufgestellt werden.

Nach der Montage der einzelnen Teile und einer eventuellen Innenverkleidung bei Holzbeeten mit stabiler Folie als Nässeschutz kommt auf den Boden ein Gitter. Dadurch wird verhindert, dass Wühlmäuse und andere Schädlinge von unten in das Beet gelangen. Auf das Gitter folgt die Drainage für einen guten Wasserabzug. Das können kleinere Feldsteine, Kiesel, Tonscherben und/oder Blähton sein. Wichtig ist, dass das Material das Wasser gut abfließen lässt. Empfohlen wird für die Drainageschicht eine Höhe von 10 Zentimetern. Anschließend schichten Sie Äste und Zweige auf, die einerseits für Wasserabzug sorgen und andererseits im Laufe der Jahre zu Humus werden.

Die 4. Schicht bilden Rasensoden, Herbstlaub, Staudenabfälle und/oder Rasenschnitt. Auf dieses Material wird reifer Gartenkompost oder Pflanzerde aus Kompost gegeben. Diese Erde ist die Basis für ein gesundes Pflanzenwachstum. Als letzte Schicht folgt fein gesiebter Kompost, in den die Setzlinge gepflanzt werden.

Das Zuhause für die Pflanzen ist fertig. Doch was soll eigentlich in Ihrem Hochbeet wachsen? Um Ernteerfolge zu haben, sollten Sie nach Plan pflanzen.

6. Pflanzen mit Plan und nach Plan

Die Pflanzreihenfolge und die Pflanzpartner sollten auch im Hochbeet berücksichtigt werden.

Gemüse ist nicht gleich Gemüse. Es gibt Arten, die gut miteinander auskommen und andere, die sich gar nicht mögen.

Natürlich können Sie sich für ein oder zwei Gemüsesorten entscheiden. Abwechslungsreicher wird es aber mit Mischkulturen. Dabei ist wiederum zu berücksichtigen, dass die Erde im Laufe der Zeit an Nährstoffen verliert. Deshalb setzen Sie im ersten Jahr Starkzehrer ein. Dazu gehören Tomaten, Lauch, Sellerie, Kartoffeln und Kohl. Im zweiten Jahr des Bestehens sind die Mittelzehrer an der Reihe: Knoblauch, Karotten, Radieschen, Salat oder Zwiebeln. Erst im dritten Jahr ist der Boden optimal für die Schwachzehrer wie Bohnen, Erbsen, Feldsalat und Erdbeeren.

Im Prinzip können alle herkömmlichen Gemüsesorten ins Hochbeet gepflanzt werden. Leider werden diese aber oft zu groß, sodass sie viel Platz brauchen und konkurrenzschwachen Nachbarn Licht und Luft nehmen. Inzwischen gibt es allerdings viele spezielle klein bleibende Züchtungen, die ihren großen Verwandten in nichts nachstehen und zuverlässige Ernten liefern.

Wer verträgt sich mit wem? Gute Nachbarn für Tomaten sind Petersilie und Sellerie. Karotten mögen Salat und Schnittlauch; Salat schätzt die Nachbarschaft von Radieschen und Kohlrabi. Gar nicht miteinander kommen aus: Kartoffeln und Tomaten; Erbsen und Bohnen, Tomaten und Fenchel, Salat und Petersilie, Zwiebeln und Kohl.

Einen Pflanzplan zu erstellen ist besonders für Neulinge nicht einfach, lohnt sich aber. Im Internet gibt es zahlreiche Anleitungen. Hier sehen Sie auch, wie Stark- und Mittelzehrer miteinander kombiniert werden können. Ebenso ist ein Gartentagebuch zu empfehlen, in dem die Pläne und Ernteerfolge notiert werden. So können Sie folgenden Jahr eventuelle Misserfolge schon bei der Planung verhindern.

7. Keine Chance für Schädlinge

Gegen Nager, die von unten eindringen könnten, hilft der Hasendraht, der Sie beim Aufbau des Hochbeetes eingebaut haben. Gegen die Schnecken, die es schaffen, an den Seitenwänden empor zu kriechen, haben sich Schneckenschutzkanten, die die ungebetenen Gäste nicht überwinden können, bewährt.

Läuse und andere Schädlinge, die die Pflanzen befallen, können Sie erfolgreich mit geeigneten Pflanzennachbarn vertreiben. So halten beispielsweise Salbei, Thymian, Pfefferminze und Schnittsellerie die Erdflöhe und Raupen von Kohlpflanzen fern. Kapuzinerkresse verhindert Läuse an Tomaten und Obst, und Bohnenkraut sorgt für läusefreie Buschbohnen. Ein schöner Nebeneffekt: ein wundervoller Duft und Blüten. Es lohnt sich auf jeden Fall, schon beim Pflanzplan diese natürlichen Helfer mitzuberücksichtigen.

8. Winterzeit

Das Gartenjahr neigt sich dem Ende entgegen. Das letzte Gemüse und Obst ist geerntet. Jetzt beginnt auch im Hochbeet die Winterzeit.

Wintergemüse wie Rosen- oder Grünkohl, winterharte Kräuter und Stauden bleiben im Beet. Die anderen abgeernteten Flächen werden mit einer Folie bedeckt. Diese verhindert, dass Nährstoffe aus der Erde gewaschen werden. Haben Sie im Herbst Gründüngung eingesät, übernehmen die Pflanzen diesen Schutz, ehe sie im Frühjahr zur Bodenverbesserung untergegraben werden.

9. Erneuerung der Füllung

Die Pflanzen wachsen und gedeihen, die Ernten sind üppig. Jahr für Jahr. Doch die Natur lässt sich nicht aufhalten. Verrottungsprozesse im Inneren des Beetes sorgen dafür, dass die Erdschichten nach und nach zusammensinken. Deshalb ist es nach etwa fünf bis sieben Jahren Zeit für eine Erneuerung.

Wenn Sie Ihr Hochbeet komplett leeren, können Sie die alten Schichten auf den Kompost geben. Es empfiehlt sich, nach eventuellen Schäden zu suchen und diese zu reparieren. Anschließen können Sie das Beet wieder Schicht für Schicht befüllen.

10. Fazit

Ein Hochbeet? Aber ja! Wer einmal diese moderne Art des Gärtners ausprobiert hat, wird sie nicht mehr missen wollen. Mit sicheren Ernten, knackigem Gemüse, frischem Obst, leckeren Kräutern oder Blumen sind Gärtner-Spaß und Gärtner-Glück garantiert.

War dieser Beitrag hilfreich?

<h3>Haus & Garten Profi Redaktion</h3>

Haus & Garten Profi Redaktion

Wir sind ein breit gefächertes Team aus Hobbygärtnern und Fachleuten, die sich die Leidenschaft zu Garten und Haushalt teilen. Mit dem Ziel, euch hilfreiche Ratgeber, ehrliche Produktreviews und die besten Tipps zur Verfügung zu stellen. Viel Spaß beim Lesen!

Pin It on Pinterest