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Ingwer im Topf anbauen – So gelingt es Ihnen!

Ingwer ist weltweit als Heilpflanze bekannt. Umgangssprachlich wird, wenn über Ingwer gesprochen wird, die Knolle gemeint. Doch über jeder Knolle steht für gewöhnlich eine Pflanze. Zingiber officinale ist eine krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 50 cm bis über 150 cm erreichen kann. Ihr Stängel und die langen Laubblätter lassen die Ingwerpflanze optisch Schilf ähneln. Ingwer kann als dekorative Zimmerpflanze, aber auch zum Gebrauch in der Küche gezogen werde. Die „Superknolle“ ist zum Verzehr geeignet und bietet so einiges an Potenzial, um Ihre Gesundheit zu stärken. Das Rhizom verbreitet einen aromatischen Geruch und hat einen brennend scharfen, würzigen Geschmack. In der asiatischen Küche schon lange Zeit verwendet, in der westlichen Welt bekam er aber erst in den letzten Jahren Ruhm zugesprochen. Ingwer wächst hauptsächlich in Südostasien und Südamerika. Damit Ihre Nährstoffbombe nicht um die halbe Welt reisen muss, können Sie Ingwer im Topf zu Hause selbst anpflanzen.

Mehr zum Anbauen von Ingwer, hier in diesem Video:

Warum sollten Sie Ingwer anbauen?

Damit die Nährstoffbombe Ingwer nicht um die halbe Welt reisen muss, kann man Ingwer im Topf anpflanzen.
Ingwer wird aufgrund seiner Nährstoffdichte auch als „Superknolle“ bezeichnet.

Abgesehen von der enormen Reisezeit, die die meisten Ingwerknollen im Handel über sich ergehen lassen mussten, hat der Eigenanbau weitere Vorteile. Die größte Menge an Ingwer wird heutzutage von China exportiert, das größte Anbaugebiet ist aber in Nigeria. Wenn sie Ihre Ingwerknollen im Geschäft kaufen, können Sie sich nur darauf verlassen, dass die Angaben über Bio und anderen Kennzeichnungen tatsächlich eingehalten werden.

Pflanzen Sie Ingwer im Topf zu Hause selbst an, haben Sie Kontrolle darüber, welche Substanzen der Pflanze zugesetzt werden. Abseits dieses Aspekts werden Sie Ingwer deutlich öfters in der Küche verwenden, wenn Sie ihn selbst anbauen, ähnlich wie Kräuter aus dem hauseigenen Kräutergarten. Selbst gepflanzt und angebaut schmeckt im Endeffekt doch besser als gekaufte Ware. Der erhöhte Verzehr wirkt sich auf ihre Gesundheit aus und bringt mit dem genüsslichen Geschmack so manche positive Nebenwirkungen. Die Ingwerknolle ist eine Nährstoffbombe und beinhält Vitamin C, Magnesium, Eisen, Calcium, Kalium, Natrium und Phosphor, aber auch magenstärkende, verdauungsfördernde, appetit- und kreislauffördernde Stoffe.

Ingwer hat eine magenstärkende und verdauungsfördernde Wirkung.
Ingwer ist reich an Vitamin C, Magnesium, Eisen und Calcium.

Ingwer im Topf – Vorbereitung

Um Ingwer im Topf anzupflanzen benötigen Sie lediglich ein Ingwerknolle. Diese haben, wie Kartoffeln, Augen. Aus diesen Vegetationspunkten können neue Pflanzen wachsen. Da es sich hierbei um generative Vermehrung handelt, und dabei Gene an die Jungpflanze weitergegeben werden, sollten Sie bei der Auswahl der Zuchtpflanze, genaugenommen der Zuchtknolle, auf Qualität achten. Bestenfalls nehmen Sie Bio-Ingwer aus kontrolliert Anzucht, damit Sie Ihren Ingwer im Topf nicht auf einer pestizidverseuchten Basis züchten.

Ingwer anbauen

Der eigentliche Anbau von Ingwer ist sehr einfach und lässt sich auch von Anfängern durchführen. Hierbei wird der Ingwer in der Nacht vor dem tatsächlichen Einpflanzen in lauwarmes Wasser gelegt. Dieser Schritt ist nicht unbedingt nötig, erhöht aber die Erfolgschancen deutlich, da die Knolle so Keimhilfe bekommt.
Am nächsten Tag bereiten Sie einen Blumentopf vor und füllen diesen bis zu zwei Drittel mit Erde. Achten Sie bei der Wahl des Topfes darauf, dass dieser eher breit und nicht zwingend tief sein sollte. Ingwerwurzeln bilden sich zur Seite und weniger nach unten aus. Auch bei der Erde sollten Sie besser zu einer mit erhöhtem Nährstoffgehalt greifen.

Was ist vor dem Einsetzen der Ingwerwurzel zu beachten?

Es bietet sich an, die Erde vor dem Einsetzen der Knolle mit Wasser zu befeuchten und diese durchzumischen. Sind die Vorbereitungen abgeschlossen kann der Ingwer auf die vorhandene Erdoberfläche gelegt und mit einer weiteren, etwa zwei Zentimeter dicken, Erd- oder Humusschicht bedeckt werden. Diese Schicht drücken Sie leicht an, sodass die Erde die Knolle auf ihrem Platz hält.

Der Ingwer im Topf sollte mit einer zwei Zentimeter dicken Erdschicht bedeckt werden.
Vor dem Einsetzen des Ingwers ist es ratsam die Erde zu befeuchten.

Anschließend befeuchten Sie die Erde erneut – bestenfalls mit einer Sprühflasche und lauwarmen Wasser. Beachten Sie, dass die Erde locker aufliegt und somit keinem harten Wasserstrahl standhält. Die Erde sollte nicht zu nass sein, vermeiden Sie bei diesem Schritt auf Pfützenbildung. Nun beginnt der wichtigste Schritt bei der Anzucht. Ingwer zählt zu den tropischen Gewächsen, entsprechend seiner Abstammung benötigt er eine hohe Luftfeuchtigkeit.

Um diese zu erreichen können Sie den Topf mit einer durchsichtigen Kunststofffolie umwickeln. Damit ihre zukünftige Pflanze mehr Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit zum Wachsen hat, können Sie mit kleinen Ästen oder Stäben eine Konstruktion erschaffen, die die Folie in der Luft hält. Da Erde bei hoher Luftfeuchtigkeit dazu neigt, dass sich Schimmel ausbildet, stechen Sie kleine Löcher in die Folie, damit etwas Luftzirkulation herrscht. Wenn Sie bereits einen Anzuchtkasten besitzen oder planen sich einen zuzulegen, ist der Anbau von Ingwer ein hervorragender Zeitpunkt. Anzuchtkästen sind speziell zur Pflanzenaufzucht konzipiert. Die meisten dieser Kästen besitzen Lüftungsmechanismen, welche die gleiche Funktion wie die selbst gestochenen Löcher in der Kunststofffolie besitzt.

Um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu erreichen, muss der Ingwer-Topf mit einer Kunststofffolie umwickelt werden.
Durch Frischhaltefolie kann die Luftfeuchtigkeit im Ingwer-Topf erhöht werden.

Welchen Standort wählt man für den Ingwertopf?

Platzieren Sie den Topf oder Anzuchtkasten, je nachdem welche Variante Sie gewählt haben, an einem hellen, warmen und zugfreien Standort ohne direkten Sonneneinfluss. Besprühen Sie die vergrabene Knolle täglich mit einer Sprühflasche mit lauwarmen Wasser, jedoch nur wenig, damit die Erde nicht nass ist und in Folge schimmelt oder modert. Nehmen Sie die Folie oder den Deckel einmal pro Woche für ein paar Minuten herunter um für gelegentlich Luftaustausch zu sorgen. Der Großteil der Arbeit ist nun erledigt, jetzt heißt es Geduld beweisen und warten – viel Geduld, da es bei Ingwer im Topf bis zum Ernten bis zu 11 Monate dauern kann.

Der richtige Zeitpunkt und Standort

Ingwer ist in den Tropen und Subtropen beheimatet, wo er schnell gedeiht und wächst. In Europa treten diese Bedingungen nicht so häufig auf. Vor allem im kühlen Mitteleuropa sind die Bedingungen für Ingwer alles andere als optimal. Daher ist es umso wichtiger, dass Sie die Bedingungen für Ingwer so gut wie möglich erfüllen. Die Frühlingszeit fördert bei Pflanzen allgemein das Wachstum, so auch bei Ingwer. Beginnen Sie den Anbau der Knolle daher am besten gegen Ende des Winters oder am Anfang des Frühlings, wenn die Kraft der Sonne stärker wird und Wärme und Helligkeit spendet. Sobald die ersten grünen Spitzen der Pflanze aus der Erde ragen, ist es Zeit für ein Umtopfen.

Der Zeitpunkt ist gekommen, an dem die Zuchtpflanze so viel Sonne wie möglich fordert. Stellen Sie den Ingwer im Topf an den sonnigsten Standort, den ihr Heim zu bieten hat. Verschrecken Sie den kleinen Ingwer nicht bei der Umstellung vom schattigen zum sonnenvollen Standort. Gewöhnen Sie ihn langsam an die wärmende Wirkung der Sonnenstrahlen. Während das grüne Blätter- und Stängelkonstrukt wächst, gewinnt auch das Rhizom an Größe. Wenn Sie sich gut um die eingepflanzte Ingwerknolle kümmern, können Sie nach 8 bis 11 Monaten ihren ersten selbstgezogenen Ingwer ernten.

Sobald die ersten grünen Spitzen des Ingwers aus der Erde ragen, ist es Zeit für ein Umtopfen.
Der Ingwer im Topf sollte langsam an die Sonne gewöhnt werden.

Ingwer im Topf – Erntezeit

Nach dem Anbauen von Ingwer im Topf und einer langen Wartezeit, die ihre Geduld mit Sicherheit auf die Probe stellten, können Sie ihre gezogene Knolle endlich ernten. Beim Ernten können Sie die gesamte Knolle ausgraben und den frisch geernteten Ingwer direkt in Ihrer Küche verwenden, oder Sie schneiden einen Großteil des Rhizoms ab und sparen sich einen kleinen Rest auf, welchen Sie erneut vermehren können. Damit sich dieser Teil des Ingwers wieder vergrößern kann, lagern Sie in während der Vegetationspause an einem dunklen, etwa zehn Grad kühlen Raum. Während der Ruhephase benötigt die Knolle keinerlei Wasserzugabe. Hierbei ist ein kälterer Standort deutlich günstiger als ein warmer, da die Knolle weniger austrocknet und nicht vorzeitige Keimversuch ausübt.

Nach einer Wartezeit von 10 Monaten kann man die gesamte Knolle des Ingwers ernten.
Beim Ernten des Ingwers kann man die gesamte Knolle ausgraben.

Verwendung der Wunderknolle

Die Knolle wird hauptsächlich als Nahrungspflanze und in Folge als Gewürz verwendet. Frisch oder getrocknet, die Superknolle kann man in beiden Formen für geschmackliche Höhepunkte verwenden. Entweder mithilfe einer Küchenreibe klein gerieben oder im gemahlenen Zustand, kann er Lamm, Geflügel, Fisch und Meeresfrüchte beigemischt werden. Versuchen Sie Lebkuchen, Obstsalat oder Tee mit Ingwer für einen exotischen Kick. Dieser wird auch bei der eingelegten Variante erreicht. Dabei werden Pflaumen oder Nüsse in Ingwersirup eingelegt. Auch kandierte Ingwerstücke können als exquisiter Snack dienen.

Ingwer als Trendgetränk

Neben der Verwendung als Nahrung findet Ingwer auch Einzug im Getränkebusiness. So gewinnen urbane Getränke wie Ginger-Ale, Ingwerbier und Ingwer-Shots immer größer werdende Aufmerksamkeit. Die Verwendung der Wunderknolle beschränkt sich nicht nur auf Nahrung, sie kann, und wurde schon im alten China, als Medizin verwendet werden. Ihre Inhaltsstoffe mildern Erkältungssymptome, sowie Husten und stehen in Verdacht, Blutgerinnung zu hemmen. Der vorhandene Stoff Gingerol wirkt auch gegen Entzündungen und hilft beispielsweise bei Rheuma oder Arthrose. Die ätherischen Öle des Rhizoms hat antioxidative, antiemetische, entzündungshemmende Effekte, regt Magensaft-, Speichel- und Gallenbildung sowie die Darmfunktion an und wird in der traditionellen asiatischen Medizin zur Behandlung von Rheuma, Muskelschmerzen und Erkältungen verordnet.

Die Inhaltsstoffe des Ingwers mildern Erkältungssymptome.
In der asiatischen Medizin wird Ingwer gegen Rheuma und Erkältungen eingesetzt.

Für seine magenstärkende Wirkung in Bezug auf Seekrankheit gibt es zwar keine handfesten Beweise, so machen Studien bezogen jedoch vorauf erfahrene Seefahrer schwören. Wem rohen Ingwer zum Verzehr zu scharf ist, kann diesen bei Erkältungen auch auf die Haut auflegen. In der chinesischen Medizin wird dieser zum Lindern von Husten und Lösen von Schleim auf den Brust- und Magenbereich aufgelegt. Wenn Sie zur Entwicklung von Mundgeruch neigen, sollten Sie zu Ingwer greifen. Studien zufolge stimuliert Gingerol das Speichelenzym, welches Schwefelverbindungen löst und somit Mundgeruch verursacht, und sorgt für einen neutralen Atem. Abseits der Verwendung als Gewürz und seiner heilenden Wirkung ist die Ingwerknolle als natürliches Aphrodisiakum bekannt, und regt nicht nur die Geschmacksknospen an.

Wie Sie sehen, hat die Knolle unzählige Anwendungsmöglichkeiten. Um seiner Gesundheit etwas Gutes zu tun und exotischen Einfluss in Ihre Kochkünste zu bringen, sollten Sie Ingwer im Topf anbauen. Selbst angebaut schmeckt besser und erhöht ihren Verzehr, wodurch die positiven Eigenschaften der Knolle regelmäßig ihren Alltag bereichern.

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<h3>Haus & Garten Profi Redaktion</h3>

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