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Quecke im Rasen bekämpfen – So geht es

Das Wurzelunkraut Quecke im Rasen kann schnell das schöne Bild zerstören. Obacht ist bei der Quecke insbesondere geboten, da diese sich schnell ausbreitet und zu einem Rasenbefall führen kann. Um eine Quecke schnell beseitigen zu können, sind bestimmte Vorgänge notwendig. Wir zeigen Ihnen, wie Sie rasch und erfolgreich handeln und die Quecke entfernen können. 

In Kürze – so erkennen Sie die Pflanze “Quecke”

Quecke im Rasen
Die Spiralform ist charakteristisch für die Quecke.

Um das Unkraut erfolgreich bekämpfen zu können, ist es wichtig, den „Gegner“ zu kennen. Die Quecke hat leider ihre Vermehrung perfektioniert und erobert immer mehr Fläche in kurzer Zeit. Diese Merkmale machen die Pflanze aus:

  • die Quecke wächst schneller als die üblichen Rasengräser
  • sticht deutlich hervor aufgrund des Wachstums
  • die Pflanze wächst buschig
  • abhängig von der Art der Quecke kann diese 120 cm hoch werden
  • die Quecke blüht von Juni bis September
  • die Halme sind dunkelgrün bis bläulich
  • diese sind breiter als bei anderen Grassorten
  • die Halme wachsen in alle Richtungen

Was ist die Quecke?

Die Quecke hat den botanischen Fachbegriff Elymus repens. Die Pflanze ist auch unter dem Namen Kriech-Quecke bekannt und gehört zu der Familie der Süßgräser (Poaceae). Beinahe auf der ganzen Welt kommt die Quecke im Rasen vor. 

Viele Gärtner fürchten die Quecke, da diese sehr schwer zu bekämpfen ist. Sowohl über die Samen, wie auch über unterirdischen Kriechtriebe kann sich die Quecke verbreiten. Pro Jahr können die Rhizome unterirdisch mehrere Meter wachsen und sehr viele Tochterpflanzen bilden. Meist verlaufen die Pflanzen waagerecht in der Tiefe von drei bis zehn Zentimetern.

Die Quecke ist eine klassische Pionierpflanze. Sie besiedelt humusfreie, sandige bis lehmige Rohböden und in wenigen Jahren kann sie eine sehr große Fläche erobern, da sie auf diesem Gebiet relativ konkurrenzlos ist. Die Quecke wird daher erst wieder von Schatten zurückgedrängt, denn die Pflanzen haben einen hohen Lichtbedarf und die Beschattung schränkt die Vitalität der Pflanze sehr ein. Oftmals kommt die Quecke auch auf Ackerflächen vor, da dort relativ wenig Schatten ist und durch die mechanische Bodenbearbeitung wird die Ausbreitung sogar noch begünstigt. Die Rhizome werden oftmals von den Zinken des Grubbers zerrissen und somit über den gesamten Acker verteilt. Dies gilt es zu verhindern. 

Bereiten Sie die Rasenaussaat gewissenhaft vor

Quecken im Rasen sollten Sie keinerlei Chance geben. Bevor Sie eine neue Rasenfläche anlegen, ist es wichtig gute Voraussetzungen zu schaffen.

Rasenstandort vorbereiten

Das Abstammen der Unkrautwurzeln von der Rasenfläche ist maßgeblich.. Die Quecke erkennen Sie an den sehr hellen, fast weißlichen Queckenwurzeln. Diese kleinen Fetzen der Wurzeln der Quecke bringen sehr schnell neue Pflanzen hervor. 

Sobald die Wurzeln angesammelt sind, können Sie damit beginnen, den Rasen präventiv mit Unkrautvernichtungsmitteln zu behandeln. So gehen Sie vor:

  • Es ist sinnvoll, das Unkrautvernichtungsmittel zu versprühen und nicht zu gießen
  • Den neuen Rasen erst sieben Tage später aussäen, nachdem dieser mit chemischen Unkrautvernichtern behandelt wurde
  • Die Warnhinweise des Beipackzettels sind zu beachten.

Eine weitere Ursache für die Bildung und Verbreitung von Quecken ist eine qualitativ minderwertige Rasensaat. Das Saatgut mit dem Namen “Berliner Tiergarten” neigt beispielsweise zu sehr starker Unkrautbildung. Dieses Saatgut ist speziell für für das schnelle Wachstum gezüchtet und enthält preiswerte Futtergräser.

Das Gras wächst bei dieser Mischung zwar sehr schnell, eine geschlossene Grasnarbe bildet sich jedoch nicht.

Auf den vorbereiteten Boden können die umherfliegenden Queckensamen sich ebenfalls auf dem neuen Rasen ansiedeln. Diese sollten sofort von der neuen Rasenfläche gezupft werden, sobald die jungen Pflanzen auslaufen. Die Erde sollte dazu im Wurzelbereich mit dem Küchenmesser aufgelockert werden. Dadurch können Sie die junge Pflanze mit der Wurzel herausziehen.

Wie kann die Quecke im Garten bekämpft werden?

Für viele Gärtner ist oft guter Rat teuer, wenn die Gräser erst einmal im Garten sind. Abhacken und Ausreißen bringt leider nur einen sehr kurzfristigen Erfolg. Bald treiben schon wieder neue Halme aus, da die unterirdischen Rhizome weiterwachsen. Um die Pflanze auszuhungern, muss jeder neue Aufwuchs konsequent entfernt werden. Meist dauert diese Methode aber eine ganze Saison, bis sich die ersten Erfolge einstellen.

Die Rhizome der Pflanze sollten mit der Grabegabel auf einer unbepflanzten Fläche Stück für Stück gerodet werden. Gärtner mit sandigem Boden sind hierbei im Vorteil, denn die flachen Ausläufer können oftmals über längere Strecken einfach aus der Erde herausgezogen werden. Die Bekämpfung gestaltet sich auf Lehmböden durchaus schwerer. Die Rhizome dürfen nicht abreißen und jedes noch so kurze Stück sollte sorgfältig herausgeschüttelt werden.

Kartoffeln liegen auf einem Feld
Das Anpflanzen von Kartoffeln verhindert die Quecke.

Haben Sie einen Abschnitt im Garten von der Quecke befreien können, sollte im kommenden Jahr darauf Kartoffeln gepflanzt werden. Die neuen Austriebe der Quecke werden durch das Nachtschattengewächs mit dem üppigen Laub zuverlässig unterdrückt. 

Das Abdecken der Quecke ist zum Glück weniger mühsam. Die bis zu 120 cm großen Triebe werden einfach abgehackt und im Anschluss wird dann flächendeckend mit Wellpappe ausgelegt. Diese wird dann mit einer dünnen Erdschicht oder Rindenmulch kaschiert. Meist verrottet die Pappe innerhalb von zwölf Monaten und die Quecke erstickt darunter, denn die Triebe können nicht mehr an die Oberfläche.

Eine größere Renovierungsmaßnahme entsteht, wenn die Quecke im Staudenbeet wächst. Die Stauden werden im Herbst oder Frühjahr ausgegraben. Teilen Sie diese und entfernen die weißen Queckenrhizome sorgfältig. Die verbliebenen Rhizome werden gerodet und danach wieder mit den Stauden bepflanzt. 

Quecke im Rasen bekämpfen

Die Quecke ist auch im Rasen zu finden. Viele Hobbygärtner empfinden sie nicht als störend, da sie im Zusammenhang mit den Rasengräsern nicht auffällt. Schließlich zählt die Quecke auch zu den Gräsern. Doch manch einer mag ihren Anblick nicht. Es ist zwar hilfreich, die Quecke mit dem Spaten auszustechen, doch der Rasen wird dadurch natürlich arg in Mitleidenschaft gezogen. 

Es ist ratsamer, die von der Quecke durchwachsenen Rasensoden flach abzutragen und von Hand die oberirdischen Pflanzenteile und Rhizome herauszuziehen. Die tieferen Bodenschichten sollten dann mit der Grabegabel systematisch durchgesiebt und alle Quecken-Rhizome gerodet werden. Der Unterboden wird im Anschluss wieder eingeebnet, mit dem Fuß leicht verdichtet und zum Ende werden wieder die queckenfreien Grassoden darauf gelegt. In den meisten Fällen ist die Quecke zum Glück nur kleinräumig im Rasen vorhanden. Daher ist die aufwändig klingende Maßnahme relativ schnell erledigt.

Quecke mit Herbiziden bekämpfen

Vom Einsatz chemischer Unkrautvernichter sollte jeder Gartenbesitzer absehen, wenn es nicht zwingend erforderlich ist. Jedoch möchten wir die Methode der Vollständigkeit halber trotzdem aufführen.

Mit systemisch wirkenden Totalherbiziden ist die Bekämpfung der Quecke möglich. Der Einsatz ist jedoch in bepflanzten Beeten etwas mühsam. Die Zierpflanzen im Beet sollten mit der Spritzbrühe nicht benetzt werden, denn das Herbizid unterscheidet nicht zwischen guter Pflanze und Unkraut. Der Einsatz dieser Mittel ist am wirksamsten, wenn diese bei trockenem, warmen Wetter angewendet werden. Je besser die Pflanzen wachsen, desto mehr nehmen sie dann auch vom Wirkstoff auf. Seine Wirkung entfaltet das Mittel erst in der Pflanze und tötet diese anschließend mit den gesamten Rhizomen ab.

BekämpfungsartFunktion
Rauszupfen / 
Ausstechen
Erde nach Möglichkeit auflockerndas Entfernen wird leichter, wenn der Regen den Rasen aufgeweicht hatbei Bedarf zuvor gezielt wässernLegen Sie die Wurzeln vorsichtig frei und verfolgen dieseÜbersehen Sie kein WurzelstückVerwenden Sie einen speziellen Unkrautausstecher          
AbflämmenFür diese Arbeitsweise brauchen Sie einen windstillen Tag und eine trockene Witterungam besten eignen sich dafür heiße Tageideal ist dafür später Vormittag bis früher Abend
Plastikfolie auslegenDecken Sie die Fläche mit schwarzer Folie abBeschweren Sie die Ränder mit Steinen oder schweren Holzstückenweder Wasser noch Licht dürfen dort durchdringenlassen Sie die Folie von Frühjahr bis Herbst liegen, besser noch das gesamte Jahrbearbeiten Sie die Fläche nach Abnahme der Folie mit dem Grubberentfernen Sie abgestorbene Pflanzenreste

Wie können Sie der Quecke vorbeugen?

Der Kampf gegen die Quecke ist oftmals mit einem Kampf gegen Windmühlen zu vergleichen. Daher ist es sinnvoll, der Pflanze gar keine Chance zum Wachsen zu geben. Die Quecke besiedelt oft Bereiche, in denen keine andere Pflanze wächst. Dies kann beispielsweise ein Gemüsebeet, ein leerstehendes Staudenbeet oder der zukünftige Garten im neuen Haus sein.

Rasen regelmäßig düngen

Die Quecke ist nicht auf regelmäßige und viele Nährstoffe angewiesen, um kräftig zu wachsen. Beim Rasen macht sich der Nährstoffmangel jedoch bemerkbar. Im Laufe der Zeit entstehen dadurch Lücken. Dort siedelt sich anschließend gern sofort Unkraut an, welches sehr genügsam ist.

Der Rasen braucht daher regelmäßig Dünger, um genügend Nährstoffe zu erhalten. Im Frühjahr eignet sich stickstoffreicher Langzeitdünger, im Herbst ein kalium-betonter Dünger für eine gute Frosttoleranz.

Rasen regelmäßig gießen

Das Entstehen von Lücken im Rasen wird auch durch eine gute Wasserversorgung verhindert. Die Quecke erobert die kahlen Stellen sofort, da sie ohne Bewässerung auskommt. Ein Rasensprenger ist dabei Gold wert und eine tolle Hilfe.

Rasensprenkler
Ein Rasen benötigt ausreichend Feuchtigkeit, um gegen Unkraut und Quecke anzukommen.

Rasen regelmäßig mähen

Das Mähen des Rasens in der Wachstumsphase ist mindestens alle zehn Tage zu empfehlen. Ist eine feuchte Witterung, sollte sogar einmal die Woche gemäht werden. Die Quecke kann sich dann nämlich gar nicht erst ausbreiten.

Quecke aussperren

Die Quecke macht sich gern im Gemüsebeet, Blumenbeet und Rabatten breit. Die Pflanze liegt offene Flächen und nackte Erde. Die Beete sollten mit Wurzelsperren oder Rasenkanten umgeben werden, damit sich diese nicht den Weg in die Rasenfläche bahnen kann. Ein Eindringen der Quecke kann nicht geschehen, da dies dank der Sperre im Boden entlang des Zauns nicht möglich ist.

Fazit

Der Anblick der Quecke treibt vielen Hobbygärtnern den Schweiß auf die Stirn. Doch diese Angst brauchen Sie nicht zu haben. Wenn Sie etwas Geduld an den Tag legen und die richtige Technik anwenden, wird es Ihnen gelingen und schon bald können Sie das Übel an der Wurzel packen und beseitigen.

Merke: Es ist wichtig, alle Teile des Rhizoms beim Ausstechen und Umgraben zu erwischen. Hat sich die Quecke in einem Bereich zu stark ausgebreitet, hilft das Abdecken mit schwarzer Folie. Die regelmäßige Pflege des Rasens ist zudem sehr wichtig: Je dichter und vitaler der Rasen ist, desto schwerer kann das Unkraut Fuß fassen.

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<h3>Haus & Garten Redaktion</h3>

Haus & Garten Redaktion

Wir sind ein breit gefächertes Team aus Hobbygärtnern und Fachleuten, die sich die Leidenschaft zu Garten und Haushalt teilen. Mit dem Ziel, euch hilfreiche Ratgeber, ehrliche Produktreviews und die besten Tipps zur Verfügung zu stellen. Viel Spaß beim Lesen!

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