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Rasen nachsäen: Was zu beachten ist

Einen schönen, gepflegten Rasen möchten viele Gärtner haben. Sobald kahle Stellen in der grünen Fläche auftreten, wird es Zeit zu handeln. Anders werden Sie ein schönes, gleichmäßiges Rasenbild nicht bekommen können. Was Sie beim Nachsäen jedoch beachten müssen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

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1. Unterschiedliche Rasen benötige unterschiedliche Pflege

Es gibt unterschiedliche Rasenflächen, die auch unterschiedlich mit einer passenden Saatmischung zu behandeln sind. Die drei grundsätzlichen Arten von Rasensamen sind:

  • Zierrasenflächen, z.B. neben Beeten
  • Spielrasenflächen, wie z.B. Spielplätze
  • Sportrasenflächen, so wie Golfplätze

Für die genannten Rasenflächen nutzen Sie somit unterschiedliche Rasensamen. Nur so kann der Rasen gesund wachsen, es entwickelt sich dauerhaft eine schöne Grünfläche. Die unterschiedlichen Rasensamen orientieren sich an der Nutzung des Rasens. So ist ein Sportrasen zu jederzeit hohen Strapazen ausgesetzt. Daher ist ein robustes Saatgut notwendig, damit der Rasen strapazierfähig wird. Auch für Spielrasen gilt dies.

Bei Zierrasen ist das anders, da die Fläche nur selten betreten wird. Da dieser Rasen durch Toben oder Spielen nicht beschädigt werden kann, ist es nur möglich, die Rasenfläche durch Trockenheit und Unkraut zu beschädigen.

Eine Nachsaat hilft aber bei jeder Art von Rasen, wenn in diesem ein Schaden vorliegt. Durch die Rasensamen werden die betroffenen Stellen behandelt und der Schaden kann ausgebessert werden. Ebenfalls wird das Rasenbild dann wieder ebenmäßig. Eine Nachsaat kann unter anderem sinnvoll sein, wenn im Rasen abgestorbene Stellen aufgrund der Trockenheit aufgetreten sind.

Für ein gleichmäßiges Rasenbild sollte regelmäßig nachgesät werden.
Ein gepflegter Rasen zeichnet sich durch gute Pflege aus.

2. Die Rasensamen richtig anwenden

Sie können den neuen Rasen ausbringen, wenn Sie den passenden Rasensamen gefunden haben. Der Boden sollte nicht zu feucht sein und die Temperaturen der kommenden Tage nicht unter 10 Grad Celsius sinken. Für eine gelungene Aussaat ist dies essentiell.

Es ist zudem hilfreich, vor dem Ausbringen einen Vertikutierer zu verwenden, um die Bodenfläche zu belüften und ein ausgeglichenes Fundament für Nährstoffe zu schaffen. Zeitgleich werden dabei lästige Unkräuter und unbrauchbare Pflanzen entfernt. Das Vertikutieren dient zudem der Gleichmäßigkeit des späteren Rasenteppichs.

Ein Streuwagen eignet sich hierfür sehr gut, um die Rasensamen auszubringen. Dadurch erhalten Sie ein optimales Streubild. Mit den Händen können kleinere Ecken und Kanten nachbearbeitet werden, wenn der Streuwagen nicht korrekt gearbeitet hat oder in diese nicht hinein kam. Wenn Sie einen Streuwagen nutzen, reicht ein Durchgang vollkommen aus. Wenn Sie den Rasensamen mit den Händen ausstreuen sollten, kann ein zweiter Durchgang jedoch notwendig sein.

Um die richtige Menge an Streugut zu verwenden, ist das vorige Ausmessen des Gartens sinnvoll. So verschwenden Sie kein Samen und Sie nutzen das Saatgut effizient. Ist der Samen ausgebracht, können Sie auch schon mit der Bewässerung beginnen. Die Bewässerung ist essential für das bessere Keimen der Samen. Die Samen trocknen ohne eine entsprechende Bewässerung nämlich schnell aus, wodurch die Pflanzen sich zum Teil auch nur spärlich ausbilden können.

3. Gräserarten und Sorten in den verschiedenen Rasenmischungen

Für Laien schaut eine Rasenfläche immer so aus, als würde es sich dabei lediglich um eine einzige Pflanzenart handeln, die dort wächst. Dies ist jedoch nicht korrekt. Es gibt übrigens auch keine Graspflanze mit dem Namen “Rasen”. Der Rasen besteht immer aus verschiedenen Gräserarten, die wiederum aus verschiedenen Sorten zusammengemischt sind.

Die vier Hauptgräserarten sind in den verschiedenen Sorten in den meisten Rasenarten enthalten:

  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Rispengras (Poa)
  • Schwingel (Festuca)
  • Straußgras (Agrostis)

Das Mischungsverhältnis dieser Gräser ist unterschiedlich in den meisten Rasenmischungen vorhanden. Dieses Verhältnis bestimmt darüber, ob es sich bei der Rasensorte um Zierrasen, einen robusten Spielrasen oder einen strapazierfähigen Sportrasen handelt. Das Mischungsverhältnis des Rasens ist auch abhängig davon, wie der Rasen auf Trockenheit, Feuchtigkeit und Schatten reagiert. Die unterschiedlichen Gräser weisen somit verschiedene Eigenschaften auf.

Das deutsche Weidelgras zum Beispiel ist sehr widerstandsfähig und strapazierfähig. Daher ist dies in einem großen Teil der Gebrauchsrasen, Sportrasen und Spielrasen vorhanden. In dieser Mischung ist mehr als 50 % Weidelgras vorhanden. Diese Grassorte wächst sehr schnell, benötigt viel Licht und eignet sich daher nicht gut für Rasenflächen im Schatten.

Hingegen eignen sich einige Sorten des Rispengrases für halbschattige Verhältnisse und kommt daher auch in Schattenrasen vor. Diese Sorte ist ebenfalls robust und strapazierfähig. Zusammen mit dem Weidelgras ist es ein Mischungsverhältnis von 60 % Weidelgras und 40 % Rispengras und wird für gängige Sportrasen verwendet.

Die Gräser der Art Festuca verhalten sich dabei ganz anders. Dies sind zarte, wenig strapazierfähige Gräser. Diese machen den Hauptteil der Zierrasenmischung aus.

Mit Feuchtigkeit kommen Straußgräser übrigens sehr gut zurecht. Daher eignen sie sich sehr gut für feuchte Lagen.

Die beste Zeit für die Nachsaat von Rasensamen?

In erster Linie gibt es zwei Termine im Jahr, die für die Nachsaat zu empfehlen sind:

  • Im Frühjahr – Der Rasen hat sich im März / April nicht von selbst von den Strapazen des Winters erholt
  • Im Herbst – Nach dem sommerlichen Stress können sich Lücken, Löcher und kahle Stellen bemerkbar machen.
Der Boden benötigt eine gute Vorbereitung, bevor das Nachsäen beginnt.
Für eine Nachsaat sollte der Boden vorher gut vorbereitet werden.

4. Wie bereiten Sie den Boden auf die Nachsaat vor?

Es ist ratsam, den Boden auf die Nachsaat vorzubereiten. Die Samen eines Rasens sind sehr zart. Wer diese einfach achtlos auf dem vorhandenen Flickenteppich verteilt, darf sich nicht wundern, wenn dieser nicht keimt. Auch der Rasen braucht etwas Vorbereitung:

  • Mähen Sie die Grasfläche ca. 2 Zentimeter kurz
  • Vertikutieren Sie den Rasen in Längs- und Querrichtung 3-5 Millimeter tief
  • Bearbeiten Sie einzelne Stellen des Rasens mit dem Hand-Vertikutierer
  • Entfernen Sie alles ausgekämmte Moos und Unkraut

Nicht nur der Rasenfilz wird durch das Vertikutieren beseitigt. Zeitgleich wird die Grasnarbe durch die rotierenden Messer aufgelockert. Zudem werden die vorhandenen Gräser etwas geschwächt, damit die nachwachsenden Keimlinge sich etablieren können. Dadurch ist es ein überflüssiges Umgraben des gesamten Rasens überflüssig.

4.1. Aerifizieren verbessert die Erfolgsaussichten

Erfahrene Hobbygärtner schieben einen Zwischenschritt nach dem Vertikutieren ein, wenn die Nachsaat eine ganzflächige Reparatur des Rasens dienen soll. Dies wird vor allem dann empfohlen, wenn für die kahlen Stellen im Rasen Bodenverdichtungen verantwortlich machen. Gehen Sie wie folgt vor:

  • Löchern Sie den Rasen mit einem manuellen oder mechanischen Aerifizierer
  • Drücken Sie in einem Abstand von 15 bis 20 Zentimetern die hohen Bodennägel in die Grasnarbe
  • Entfernen Sie die herausgeschobene Erde vom Rasen

Der Rasen wird dann vor der Nachsaat des Rasens noch gesandet. Verteilen Sie dazu auf je einem Quadratmeter einen halben Eimer mit feinkörnigen Quarzsand. Kehren Sie diesen mit einem Rechen oder Besen in die Löcher ein. Der Rasen erhält so zugleich auch eine Drainage und wirkt weiteren Verdichtungen effektiv vor.

4.2. Die perfekte Nachsaat für Ihren Rasen – Anleitung

Die Vorgehensweise ist immer die Gleiche, ganz gleich, ob Sie im Frühjahr oder Herbst nachsäen.

  • Gleichen Sie Unebenheiten auf der Fläche mit einer Mischung aus Gartenerde und Sand aus
  • Verteilen Sie die Rasensamen mit der Hand oder einem Streugerät
  • Arbeiten und walzen Sie mit einem Rechen die Samen des Rasens leicht ein
  • Übersieben Sie die Samen nur leicht mit einer dünnen Schicht aus Sand oder mit spezieller Rasenerde
  • Beregnen Sie die Nachsaat anschließend mit einem Rasensprenger

Kleiner Tipp: Die Nachsaat sollte in einem Schachbrettmuster ausgestreut werden um eine ganzflächige Nachsaat erreicht wird.

4.3. Das Wetter stets im Blick

In der Anzucht der Jungpflanzen unterscheidet sich die Nachsaat des Rasens nur gering von der Aussaat. Einen wesentlichen Einfluss an der erfolgreichen Keimung haben die Licht- und auch Temperaturverhältnisse. Dies bedeutet für Rasensamen, dass die Wettervorhersage sowohl im Frühjahr, wie auch im Herbst vor Beginn der Aussaat berücksichtigt werden sollte. Eine schnelle Keimung des Rasens stellen die folgenden Witterungsbedingungen sicher:

  • Es sollten konstante Temperaturen von mindestens acht bis zehn Grad Celsius vorherrschen
  • Es sind weder Dürreperioden noch Dauerregen zu erwarten
  • Der erste Frost sollte noch mindestens 4 Wochen auf sich warten lassen im Herbst

4.4. Die richtige Pflege nach der Reparatur des Rasens

Die Rasensamen gehen in der Regel nach 8 bis 14 Tage auf. Sie dürfen während der Keimung jedoch nicht austrocknen. Oberste Pflicht ist daher das regelmäßige wässern. Folgende Pflege sollten die Keimlinge und der Rasen erfahren, wenn die ersten Gräser sprießen:

  • Düngen Sie den Rasen nach dem Auflaufe der Keimlinge zum ersten Mal
  • Danach sollten die Keimlinge und der Rasen noch einmal gesprengt werden, damit alle Körner eingeregnet sind
  • Mähen Sie erst, wenn die Gräser eine Höhe von acht bis zehn Zentimeter haben
  • Mähen Sie beim ersten Schnitt nicht tiefer als fünf Zentimeter. Bei Schattenrasen sollte dies maximal sieben Zentimeter sein

Experten raten jedoch davon ab zeitgleich nachzusäen und zu düngen. Es muss ein mageres, nährstoffreiches Milieu geschaffen werden, damit die Pflanzen keimen können. Dadurch werden Rasensamen dazu animiert sich auf die Suche nach Nahrung zu begeben.

5. Welche Vor- und Nachteile hat Rasen nachsäen?

Für die richtige Rasenpflege sind die Nährstoffe entscheidend.
Mit der richtigen Pflege ist der Rasen stets gesund und kräftig grün.

Einen bereits vorhandenen Rasen nachzusäen, birgt sowohl Vor- und Nachteile. Neben verschiedenen Möglichkeiten der Vorgehensweise beim Nachsäen – etwa mit einem Streuwagen oder per Hand – muss zudem eine Kosten und Nutzen Abwägung stattfinden. Wie viel Geld soll wirklich in eine schöne Grünfläche investiert werden. Um Ihnen die Vor- und Nachteile darzulegen, dient die folgende Tabelle:

VorteileNachteile
die Kosten sind geringgleichmäßige Verteilung per Hand kaum möglich
Streuwagen kann ausgeliehen werden oder für wenig Geld erworben werdenzu viel oder zu wenig Saar kann zu unterschiedlichen Wachstum führen
freie Auswahl von Saatgutes dauert Zeit, bis der Rasen genutzt werden kann

6. Fazit

Ein schöner Rasen bedarf doch einiger Pflege. Viele Menschen wissen gar nicht, welche Bedürfnisse ihre Grünfläche hat und sind mit den Problemen überfordert. Daher ist es sehr wichtig, sich Gedanken zu machen, welche Nährstoffe und Pflege der Rasen benötigt. Zudem ist es zunächst wichtig den korrekten Rasentypen zu identifizieren, um auch die richtigen Rasensamen zu kaufen.

Nur so ist es möglich, dass der Rasen stets gesund, kräftig und schön aussieht und Sie als Gärtner daran viel Freude haben werden. Mit ein bisschen Pflege und den richtigen Handgriffen sieht Ihr Garten nach dem Nachsäen aber wieder aus wie neu!

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<h3>Haus & Garten Profi Redaktion</h3>

Haus & Garten Profi Redaktion

Wir sind ein breit gefächertes Team aus Hobbygärtnern und Fachleuten, die sich die Leidenschaft zu Garten und Haushalt teilen. Mit dem Ziel, euch hilfreiche Ratgeber, ehrliche Produktreviews und die besten Tipps zur Verfügung zu stellen. Viel Spaß beim Lesen!

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