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Wie funktioniert die Rasenpflege nach dem Winter?

Sobald die letzten Nachtfröste im Frühling abgeklungen sind, ist die Zeit da, um sich der Rasenpflege nach dem Winter zu widmen. Grundsätzlich ist es nämlich so, dass Rasenflächen während der kalten Jahreszeit stark strapaziert werden – sei es durch eine schwere Schneelast oder auch durch eine permanente Nässe. Da damit wenig Luft zum Atmen für den Rasen bleibt, bilden sich Moos und Verfilzungen.

Nach dem Winter Rasen mähen

Rasenmäher auf Rasen
Beim ersten Rasenmähen nach dem Winter, sollte der Rasen mindestens knapp 8 Zentimeter hoch sein.

Wenn Sie nach dem Winter das erste Mal den Rasenmäher aus dem Schuppen oder dem Keller holen, sollten die Temperaturen bereits konstant bei mehr als 10 Grad Celsius liegen. Denn dann ist die winterliche Wachstumsphase der Grünfläche beendet und sie zeigt meist ein Grün in der Höhe von knapp 8 Zentimeter. Interessant in diesem Zusammenhang ist allerdings, dass die Wurzeln des Grases bereits bei einer Temperatur von 3 bis 5 Grad Celsius wachsen.

Der entscheidende Faktor bei diesem Aspekt der Rasenpflege nach dem Winter ist es, den richtigen Zeitpunkt zu treffen. Denn wenn Sie zu früh mähen, kann ein verspäteter Frost erheblichen Schaden anrichten. Warten Sie mit dem Grünschnitt allerdings zu lange, kann der Rasenmäher mit dem dann zu hohen Gras schnell überfordert sein.

Wann der richtige Zeitpunkt zum Mähen ist, hängt auch von der Bodenart ab. Denn die Bodentemperatur im Frühjahr hängt unter anderem von den verschiedenen Bodentypen ab. Enthält der Boden viel Sand und wenig Ton, weist er große Poren mit Luft auf. Diese erwärmt sich schnell, sobald die Sonne länger scheint. Ist der Boden allerdings schwer, das heißt er hat einen hohen Anteil an Ton oder Lehm, dann enthält er nur kleinere Poren, in denen sich das Wasser gut hält. Damit bleibt er länger feucht und kalt.

Ein wichtiger Faktor beim Rasenmähen nach dem Winter ist auch die Schnitthöhe. Diese sollten Sie nach den kalten Wintermonaten so wählen, dass der Rasen knapp ein bis zwei Zentimeter länger bleibt als dann während des übrigen Jahres. Hier gibt es eine einfache Regel zum Merken, denn beim Rasenschneiden gilt, dass Sie nie mehr als die Hälfte, besser noch ein Drittel, des Halmes beim Schneiden entfernen. Sonst kann die Rasenfläche bei zunehmenden Temperaturen rasch einen quasi Sonnenbrand erleiden.

Ist Ihre Rasenfläche in einem schattigen Bereich des Gartens, sollten Sie ihn nicht unter fünf Zentimeter Länge schneiden. Ist das Wetter trocken und wird der Rasen nicht bewässert, darf das Gras nicht kürzer als vier Zentimeter sein. Nach dem dritten Mal Mähen können Sie auf die gewohnte Rasenlänge zurückwechseln.

Den Rasen nach dem Winter richtig düngen

Düngewagen mit Düngemittel
Im März oder April sollten Sie Ihren Rasen düngen.

Wie bzw. wann Sie den Rasen nach den Wintermonaten düngen sollten, hängt von der Bodenart ab. Ist diese leicht und sandig, muss eine frühere Düngung erfolgen als bei einem fettigen und eher tonigen Boden. Immerhin ist klar, dass ein sandiger Boden nur schlecht Nährstoffe speichern kann, da die Humusmoleküle und Tonminerale, die das normalerweise erledigen, kaum vertreten sind. In einem nährstoffreichen Boden kommen sie hingegen häufiger vor und bilden sogenannte Ton-Humus-Komplexe.

Das ist die Erklärung, warum Sie Ihren Rasen auf leichtem Boden schon im März oder April düngen sollten. Ein schwerer Boden hat die für den Wachstumsschub notwendigen Nährstoffe noch aus der Herbstdüngung zur Verfügung und muss erst im Mai oder sogar Anfang Juni gedüngt werden.

In jedem Fall müssen Sie für die Rasenpflege nach dem Winter die allgemeinen Düngeregeln beachten. Diese lauten einfach, auf einen mineralischen Dünger in der richtigen Dosierung zu setzen und diesen gleichmäßig zu verteilen. Eine Düngung macht immer dann besonders Sinn, wenn noch am selben Tag der Wetterdienst Regen gemeldet hat.

Auch Vertikutieren gehört zur Rasenpflege nach dem Winter

Vertikutiergerät auf Rasen
Im April oder Mai sollten Sie den Rasen vertikutieren.

Um Ihren Rasen perfekt auf die warmen Sommermonate vorzubereiten, sollten Sie ihn im Frühling – am besten im April oder Mai – vertikutieren. Wichtig ist, dass Sie diesen Vorgang dann machen, wenn das Wetter eher feucht und warm ist. Der Rasen sollte sich in der Folge gut regenerieren können. Lassen die hohen Temperaturen im Frühling zu wünschen übrig, verschieben Sie das Vertikutieren besser in den Spätsommer oder den Herbst.

Im Prinzip geht es bei dieser Maßnahme der Rasenpflege darum, Verfilzungen und Moosteppiche, die sich oberhalb der Grasnarbe befinden, zu zerschneiden und verkrustete Bodenoberflächen zu öffnen. Damit wird das Wachstum der Grashalme gefördert. Beachten Sie, dass Sie Ihren Rasen nicht jedes Jahr nach den Wintermonaten vertikutieren, sondern nur im Abstand mehrerer Jahre.

Kahle Stellen mit einer Nachsaat schließen

Rasen mit kahlen Stellen
Nach dem Vertikulieren kann es zu kahlen Stellen auf Ihrem Rasen kommen.

Wenn Sie nach dem Vertikutieren kahle Stellen auf Ihrem Rasen entdecken, hilft eine Nachsaat. Dazu sollten Sie in jedem Fall auf die geeignete Rasensorte achten und vorher die Erde mit Kompost anreichern. Im Handel finden Sie optimal zusammengestellte und fertig gemischte Rasensorten für die Nachsaat, meist sind sie mit der Bezeichnung Rasenpflaster versehen. Sie bestehen aus einer Mischung aus Saatgut und Substrat, aber auch passendem Dünger, der auch exakt dosiert ist.

Die Nachsaat gestaltet sich noch einfacher, wenn Sie Rollrasen verwenden. Dazu tragen Sie die Grassode einfach zwei Zentimeter ab und harken den Boden bzw. arbeiten Kompost ein. Dann legen Sie den frischen Rasenflicken an die benötigte Stelle und walzen bzw. gießen ihn.

Den Rasen nach den Wintermonaten lüften und sanden

Nahaufnahme einer Grabegabeln
Die einfache Grabegabeln sind gut geeignet für sogenannte Rasenlüftung.

Zur Rasenpflege nach dem Winter gehört auch, oberflächliche Verdichtungen zu beseitigen und Hohlräume für die obere Bodenschicht zu schaffen. Denn damit ist die Grünfläche anschließend besser mit Sauerstoff, Wasser und Nährstoffen versorgt.

Die sogenannte Rasenlüftung, auch als Aerifizierung bezeichnet, können Sie mit einer Nagelwalze oder aber auch einfach mit Schuhen, an deren Unterseite sich Nägel befinden, machen. Auch einfache Grabegabeln sind gut geeignet. Wenn Sie lieber auf motorisierte Gartengeräte setzen, gibt es diese auch mit Schlitzmessern oder Hohlwerkzeugen an ihren Enden. Die rotierende Welle des Geräts öffnet den Rasen bzw. kann ganze Erdkegel ausstechen.

Nach dem Belüften wird der Rasen gesandet. Gerade wenn Sie einen schweren Boden haben, erreichen Sie damit eine bessere Durchlüftung und Drainage. Damit kann überschüssiges Wasser in tiefere Bodenschichten abgeleitet werden und Staunässe wird verhindert. Damit Sie diesen positiven Effekt voll zur Geltung bringen, sollten Sie eine grobe Körnung des Sandes vornehmen. Denn damit entstehen Bodenporen, die das Wasser rasch ableiten und sich stattdessen mit Luft füllen.

In Kombination mit der vorher durchgeführten Belüftung kann der Sand in die dort entstandenen Hohlräume und sogar in das Bodengefüge eindringen. Die Sandkörnung sollte dabei bei 0/2 liegen, das heißt, die Korngröße liegt zwischen 0 und 2 Millimeter. Achten Sie darauf, gewaschenen Sand zu verwenden, denn dieser enthält den geringsten Anteil an Feinanteilen. Damit können sich auch große Luftporen bilden.

Rasenkanten schneiden

Rasenkanten von Frau geschnitten
Mit einer Grasschere können Sie die Rasenkanten unkompliziert nach dem ersten Mähen schneiden.

Der letzte Schritt einer optimalen Rasenpflege nach dem Winter besteht darin, die Rasenkanten schön zu schneiden. Immerhin liegt es auf der Hand, dass auch der perfekte Rasenmäher nicht alle Grashalme erreicht, vor allem diejenigen nicht, die eher am Rand der Fläche stehen. Meist sind die Rasenkanten nach den langen Wintermonaten aus der Form geraten. Mit einer Grasschere können Sie die Rasenkanten unkompliziert nach dem ersten Mähen und dem Vertikutieren in Form bringen. Wenn Ihnen die einfache Schere in der Handhabung zu mühsam ist, setzen Sie einfach auf eine Akku-Rasenschere oder einen Rasenkantenstecher, der mit seinem geraden Blatt eine Linie schafft.

Sehr exakt arbeitet auch ein Rasentrimmer, der noch dazu elektrisch arbeitet und damit auch ohne körperliche Anstrengung eingesetzt wird. Wichtig ist, dass der Schneidkopf exakt senkrecht aufgestellt ist. Beachten Sie die gespannten Schnüre zur Orientierung, um auch bei einer längeren Rasenkante nicht das Augenmaß für einen geraden Verlauf zu verlieren.

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