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Starkregen: 5 zentrale Faktoren zum Schutz von Haus & Garten

Die Gefahr für Gebäude durch starke Niederschläge wird oft unterschätzt. Dabei sind selbst diejenigen Immobilien gefährdet, die fernab von Flüssen oder stehenden Gewässern gebaut sind. Nehmen die Wassermengen überhand, ist bei mangelhaften Schutzmaßnahmen mit kostspieligen Schäden zu rechnen. Lesen Sie hier, wie Sie sich bei Starkregen richtig verhalten und unnötigen Kosten vorbeugen!

1. Wichtige Sofortmaßnahmen im Schadensfall

Ob vollgelaufene Keller nach einem heftigen Sommergewitter, überschwemmte Wohnzimmer oder nasse Zimmerdecken durch undichte Dächer: Starkregen kann viele Folgen haben und verheerende Gebäudeschäden verursachen. Hält der Regen an, nehmen die Böden die Wassermassen häufig nicht schnell genug auf – auch die Kanalisation stößt zügig an die Kapazitätsgrenze. Die Folge sind Überschwemmungen und Wasserschäden.

Ist der Ernstfall bereits eingetreten und das Wasser bahnt sich seinen Weg ins Haus, können Bewohner dennoch einige Sofortmaßnahmen ergreifen, um die Schäden zumindest einzudämmen:

  • Strom abstellen: Um lebensgefährlichen Stromschlägen vorzubeugen, stellen Sie umgehend den Strom ab. Ist der Zugang zum Hauptverteilerkasten versperrt, sollten Sie schnellstmöglich Kontakt mit Ihrem Stromversorger aufnehmen und um Hilfe bitten.
  • Gefahrenstoffe: Wassergefährdende Stoffe wie Heizöl können bei einer Überschwemmung durch Starkregen in großen Mengen ins Freie gelangen und die Umwelt schädigen. Hier gilt es umgehend die Feuerwehr, das Technische Hilfswerk (THW) oder die regional zuständige Umweltbehörde zu kontaktieren – das Öl muss fachgerecht entfernt und entsorgt werden.
  • Versicherung informieren: Bevor Sie mit Aufräumarbeiten beginnen, müssen Sie Ihre Versicherung über den Wasserschaden in Kenntnis setzen. Agieren Sie vorschnell, riskieren Sie Ihren Versicherungsschutz! Stimmen Sie deshalb jede Handlung mit der Versicherungsgesellschaft ab. Nichts übereilt reinigen oder entsorgen! Machen Sie stattdessen Fotos von beschädigten Gebäudeteilen und Einrichtungsgegenständen, um den Ist-Zustand zu dokumentieren.

Haben Sie die Erlaubnis der Versicherung, steht das zeitnahe Entfernen des Wassers im Vordergrund, um unnötigen Folgeschäden vorzubeugen. Auch Schlamm gilt es zu beseitigen. Zudem müssen alle durchnässten Möbel, Textilien und Ähnliches aus dem Gebäude entfernt werden, damit sich die Luftfeuchtigkeit in der Immobilie normalisieren kann.

2. Trockenlegung veranlassen

Mit dem Abpumpen des Wassers und dem Entfernen von nassem Inventar ist es hinsichtlich potenzieller Gebäudeschäden allerdings nicht getan. Nach erfolgreichen Sofortmaßnahmen ist eine professionelle Trockenlegung ein Muss. Ansonsten sind weitere Beschädigungen durch die Restfeuchte in der Bausubstanz vorprogrammiert. „Werden Mauerwerk, Böden und Co. nicht sachgemäß von der überschüssigen Feuchtigkeit befreit, drohen zuzüglich zu den eigentlichen Überflutungsschäden kostspielige Folgeschäden und eine Gesundheitsgefahr durch Schimmelpilzbefall“, erklärt ein Trocknungsfachbetrieb in einem Ratgeber zum richtigen Verhalten bei Starkregen.

3. Potenzielle Risiken frühzeitig klären

Als Bauherr sollten Sie bereits beim Neubau Ihres Eigenheims auf den Schutz vor Starkregen und damit einhergehenden Überflutungen sowie Hochwasser achten. Wie hoch die Gefahr für Ortslagen und Ihr Haus konkret ist, vermitteln unter anderem Hochwasser- beziehungsweise Starkregengefährdungskarten. Informationen dazu erhalten Sie bei Ihrer Stadt- oder Gemeindeverwaltung.

4. Gezielt vorbeugen

Im Idealfall werden bereits vor dem ersten Wasserschaden durch Starkregen wichtige Vorbereitungen getroffen, um das Gebäude gezielt zu schützen. Gängige Schutzmaßnahmen im Überblick:

  • Vermeiden Sie beim Neubau Lagen am Hang oder in Mulden.
  • Bei einer Hanglage lassen sich Barrieren einrichten wie Erdwälle oder Mauern.
  • Fassaden sind im Sockelbereich wasserdicht zu gestalten.
  • Versiegeln Sie möglichst wenig Fläche um die Immobilie herum. Je mehr Quadratmeter auf dem Grundstück zum Beispiel betoniert werden, desto weniger versickerungsfähige Fläche steht zur Wasseraufnahme bereit, womit das Risiko für Wasserschäden durch Starkregen an Keller und Erdgeschoss steigt.
  • Durch Integrieren und Aufstellen von Wasserspeichern können Sie den Boden entlasten. Zisternen und Regentonnen sind bekannte Vertreter zum Wasserschutz von Haus und Garten.

Weil Wasser bei Starkregen auch durch undichte Türen und Fenster in Immobilien eindringen kann, lohnt sich darüber hinaus die sorgfältige Abdichtung. Gleiches gilt für Leitungen für Telefon, Strom und Co., die aus dem Gebäude hinausführen. Bereits kleine Undichtigkeiten durch einen Mangel an Dichtungsmaterial können Schuld am Eintritt von erheblichen Wassermengen sein.

Damit weder Regen- noch Abwasser über die Zugänge von sanitären Anlägen wie WC oder Waschbecken in das Gebäudeinnere gedrückt werden, ist eine Rückstauklappe erforderlich. Wo der Rückstauschutz am besten eingebaut wird, erfahren Sie beim zuständigen Entwässerungsbetrieb der Gemeinde oder der Stadtentwässerung.

5. Ausreichend versichern

Damit Sie die teils existenzbedrohenden Kosten durch Unwetterschäden nicht selbst tragen müssen, benötigen Sie eine bedarfsgerechte Versicherung für Ihr Gebäude. Welcher Versicherungsschutz bei Starkregen ratsam ist, erklärt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) in einem Verbrauchertipp.

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Haus & Garten Profi Redaktion

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