Startseite Garten Gartentipps Wintergarten im Sommer nutzen: Diese Tipps helfen gegen die Hitze

Wintergarten im Sommer nutzen: Diese Tipps helfen gegen die Hitze

Ein Wintergarten eröffnet zusätzlichen Wohnraum und bietet unabhängig von der Jahreszeit einen lichtdurchfluteten Rückzugsort. In den Sommermonaten lässt das Klima in vielen Wintergärten aufgrund hoher Temperaturen jedoch zu wünschen übrig: Mit einer vorausschauenden Planung können Bauherren dieses Problem schon im Vorfeld unterbinden. Aber auch nachträglich lässt sich verhindern, dass der Wintergarten zum Treibhaus wird.

Mit durchdachter Planung der Hitze entgegenwirken

Wer seinen Neubau mit einem Wintergarten ausstatten oder nachträglich ein gläsernes Wohnzimmer anbauen will, sollte das Thema „Hitzeentwicklung im Sommer“ unbedingt in die Planung einbeziehen – schließlich kann die Temperatur im Wintergarten in der warmen Jahreszeit bis auf unerträgliche 70 Grad ansteigen. Bau-Experten empfehlen daher, einen Wintergarten so hoch zu bauen, wie es unter baulichen und ästhetischen Gesichtspunkten möglich ist. Da warme Luft nach oben steigt, bleibt es bei einer großzügigen Höhe im unteren Bereich des Wintergartens angenehm kühl.

@Adobe Stock, Klaus Rose, #16093587

Ausreichend Lüftungsfläche einplanen

Zu der Planung eines Wintergartens zählt weiterhin eine optimale Belüftung. Experten zufolge sollten bei einem Wintergarten mindestens 10 Prozent der Glasflächen als Lüftungsflächen vorhanden sein. Lüftungsfläche bezeichnet in diesem Fall Fenster und Türen des Wintergartens, die nach draußen führen, nicht jedoch die Türen, die das verglaste Wohnzimmer mit dem Haus verbinden. Achtung: Bei den zehn Prozent handelt es sich um einen theoretischen Wert! In der Praxis hängt die Dimensionierung der Lüftungsfläche von weiteren Faktoren, wie Höhe, Bauform, Ausrichtung, Beschattung und Nutzung des Wintergartens ab.

Sonnenschutzglas reduziert die Wärmeentwicklung

Um einem Hitzestau im Wintergarten vorzubeugen, setzen viele Bauherren auf eine spezielle Sonnenschutzverglasung. Laut Bundesverband Wintergarten e. V. kann sie die Wärmeentwicklung um bis zu 75 Prozent reduzieren. Allerdings, so der Verband, habe die Entscheidung für das Spezialglas Auswirkungen auf die Flexibilität: Die Licht- und Wärmeverhältnisse im Wintergarten lassen sich nicht mehr beliebig regulieren, zum Beispiel in der kühlen Jahreszeit, wenn Sonneneinstrahlung erwünscht ist. Daher ist es laut Verband sinnvoll, sich bei dieser Art des Sonnenschutzes auf das Dach des Wintergartens zu beschränken.

Die richtige Beschattung sorgt für Kühle im Sommer

Die richtige Beschattung ist das A und O, um den Wintergarten auch im Sommer nutzen zu können – ohne dass zu hohe Temperaturen den Aufenthalt dort unerträglich machen.

Natürliche Beschattung durch Bäume und Pflanzen

Ist ein Wintergarten noch in Planung, beziehen die meisten Bauherren die im Garten vorhandenen Bäume als natürliche Schattenspender mit ein. Große Laub- und Nadelbäume sowie Sträucher können in der warmen Jahreszeit für angenehmere Temperaturen im Wintergarten sorgen. Auch große Zimmerpflanzen, die innerhalb des Wintergartens platziert werden, leisten einen Beitrag zur Beschattung und tragen damit zum Wohlfühlklima im Anbau bei. Wichtig: Die Pflanzen sollten Sonneneinstrahlung und Wärme gut vertragen und regelmäßig bewässert werden.

Wenngleich natürliche Schattenspender die Sonneneinstrahlung im Wintergarten etwas abfangen können: Einen Ersatz für eine technische Beschattung des Wintergartens stellen sie jedoch nicht dar.

Technische Beschattung von außen oder innen

Außenmarkisen schlagen den Sonnenstrahlen ein Schnippchen

Den effektivsten Schutz vor Hitze bietet eine technische Beschattung, die von außen am Wintergarten angebracht wird. Sie reflektiert bis zu 80 Prozent der einfallenden Sonnenstrahlen und sorgt gleichzeitig für eine optimale Ausnutzung von Klimasystemen. Beliebt als Beschattungsmaßnahmen für die Dächer von Wintergärten sind zum Beispiel Markisen Sie bestehen aus witterungsbeständigem, langlebigem Stoff, der die Sonnenstrahlen zuverlässig abhält. Für zusätzlichen Komfort sind diese Markisensysteme oft mit einer automatischen Steuerung ausgestattet. Verschlechtert sich das Wetter, fährt der Sonnenschutz selbstständig ein. Kommt die Sonne hervor, fährt er aus. Dank dieser smarten Technik können Wintergartenbesitzer auch bei Abwesenheit sicher sein, dass in ihrem gläsernen Wohnzimmer ausgezeichnetes Klima herrscht.

Für die seitlichen Elemente des Wintergartens eignen sich Rollläden oder Jalousien. Von außen am Wintergarten angebracht, schützen sie vor einer Überhitzung bei tiefstehender Sonne, zum Beispiel am frühen Abend.

Innenliegender Sonnenschutz: ästhetisch, aber begrenzt effektiv

Viele Wintergartenbesitzer bevorzugen innenliegende Sonnenschutzsysteme, da diese vielfach als ästhetischer empfunden werden. Zudem eröffnet die große Auswahl an Jalousien, Rollos und Faltstores eine größere Gestaltungsvielfalt für das gläserne Wohnzimmer. Darüber hinaus ist eine im Innenbereich installierte Beschattung nicht der Witterung ausgesetzt und gilt daher als langlebiger. Im Hinblick auf die Effektivität sind innenliegende Sonnenschutzsysteme im Vergleich zu außen angebrachten Markisen im Nachteil. Sie können in der Regel nur maximal 60 Prozent der Sonneneinstrahlung abhalten. Die Wärme gelangt in den Wintergarten und staut sich in dem Bereich zwischen Glasscheibe und Sonnenschutz.

Den Wintergarten klimatisieren

Ventilatoren und Klimageräte sind weitere Maßnahmen, um für angenehme Temperaturen im sommerlichen Wintergarten zu sorgen. Bei der Anschaffung entsprechender Geräte sollte man allerdings darauf achten, dass der energetische Aufwand den Nutzen nicht übersteigt.

Smart lüften für angenehme Kühle

Neben einem passenden Sonnenschutzsystem ist ein schlaues Lüftungskonzept der Schlüssel zu angenehmer Kühle im sommerlichen Wintergarten. Bei einer effizienten Außenbeschattung ist ein Luftwechsel laut Bundesverband Wintergarten e. V. etwa zehnmal pro Stunde erforderlich. Ist nur eine Innenbeschattung vorhanden, liegt die Belüftungsdauer bei etwa 20-mal pro Stunde. Ohne Beschattungssystem sollte der Luftwechsel 50-mal pro Stunde stattfinden.

Wer den Lüftungsvorgang komfortabler gestalten möchte, installiert eine elektronische Lüftungssteuerung. Hierbei regelt ein Computer über im Wintergarten angebrachte Sensoren das Öffnen, beziehungsweise Schließen der mit Motoren ausgestatteten Lüftungsklappen – je nachdem, wie hoch die Temperatur im gläsernen Wohnzimmer ist. Die smarte Lüftungssteuerung kann auch per App-Steuerung von außerhalb erfolgen, zum Beispiel wenn die Hausbesitzer unterwegs sind. Um den Lieblingsplatz nicht zu einem Angriffspunkt für ungebetene Gäste zu achten, sollte man ein Lüftungssystem auswählen, das einen größtmöglichen Einbruchschutz bietet.

War dieser Beitrag hilfreich?

<h3>Haus & Garten Profi Redaktion</h3>

Haus & Garten Profi Redaktion

Wir sind ein breit gefächertes Team aus Hobbygärtnern und Fachleuten, die sich die Leidenschaft zu Garten und Haushalt teilen. Mit dem Ziel, euch hilfreiche Ratgeber, ehrliche Produktreviews und die besten Tipps zur Verfügung zu stellen. Viel Spaß beim Lesen!

Pin It on Pinterest